Frauen in Wissenschaft und Forschung Veranstaltung 11.03.2021

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• Der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft wird jährlich am 11. Februar begangen. Er zeigt, dass die Mädchen und Frauen in Wissenschaft und Technologie zwar im Kommen sind, aber der Frauenanteil in Deutschland unter den Professoren und Wissenschaftlichen Spitzenfunktionen nicht höher als 20 % liegt. In Hamburg steigert er sich allerdings auf 25 %. Laut UNESCO machen Frauen nur ein Drittel der Forscher weltweit aus und besetzen weniger Führungspositionen an Universitäten weltweit als Männer. Diese Ungleichheit führt zu einer geringeren Veröffentlichungsrate, einer geringeren Sichtbarkeit, einer geringeren Anerkennung und zu weniger Finanzierung von Frauen geführt. Stereotypen haben Frauen und Mädchen von wissenschaftsbezogenen Bereichen überdies ferngehalten.

• Die Kritik an der männlich dominierten Berichterstattung während der Covid-19- Pandemie war zwar richtig, aber nicht gerechtfertigt, weil es keine Frauen in den Spitzenpositionen gibt, die sie für Forschungsinstitute sprechen lässt. Überall an der Spitze sind Männer.

• Bereits 1999 prangerte das Europäische Parlament die Politikfehler an und forderte im Rahmen des EU-Forschungsrahmenprogramms die Förderung von Frauen in Wissenschaft und Forschung.

• Mit dem Programm Marie Curie wurde nicht nur an die Nobelpreisträgerin Marie Curie erinnert, sondern seit über 20 Jahren junge Frauen gefördert, weil Spitzenpositionen in Wissenschaft und Technologie gebraucht werden, um die Europäische Union im Wettbewerb schlagkräftig zu machen.

• Inzwischen sind Tausende von Nachwuchswissenschaftlerinnen mit Stipendien gefördert worden. Allein in Deutschland ist der Anteil von Promotionen von Wissenschaftlerinnen innerhalb von 10 Jahren auf 45 % gestiegen. Allerdings bleibt die Frage, wie Frauen auf Lehrstühle kommen.

• Viele Nachwuchswissenschaftlerinnen beklagen, dass die Bedingungen für eine Karriere äußert schwierig sind, weil die Habilitation im Alter zwischen 30 und 40 Jahren erfolgt. Dieses ist in der Regel aber auch die Familienphase, die viele Frauen an einer wissenschaftlichen Karriere hindert. Die Professorin Jutta Allmendinger berichtet, dass ihr die Habilitation nach der Geburt ihres Sohnes nur möglich war, weil ihr Mann die Sorgearbeit weitgehend übernommen hat.

• Die GEW fordert eine verbindliche und mit Sanktionen verknüpfte Quotierung, um ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen den Geschlechtern an den Karrierestufen einschließlich der Professuren und sonstigen Leitungsfunktionen herzustellen.

• Die patriarchal bestimmte kulturelle Dimension von Wissenschaft fördert, dass Frauen mit jeder Qualifikationsstufe aus der Wissenschaft aussteigen, anstatt in ihr aufzusteigen. Schuld daran ist der Mythos, dass Wissenschaft kein Beruf wie jeder andere ist, sondern eine Lebensform, der man sich voll und ganz hingeben müsse.
• Das UNESCO Institut für Statistik sieht den Frauenanteil in der Wissenschaft weltweit bei fast 30 %, im südlichen und westlichen Asien bei 18,5 %. Deutschland liegt innerhalb der EU mit 28 % nur knapp vor dem Schlusslicht der Niederlande. Weltweit werden Forschungsinstitute in der Regel von Männern geleitet. Viele hochqualifizierte Frauen schaffen es in ihrer Karriere nicht über die mittlere Verantwortungsebene hinaus. Kinder sind ein Karrierenachteil, erklären alleine aber nicht die Einkommens- und Verantwortungsunterschiede. Vorurteile und old-boys-Netzwerke sind Teil des Problems.

• 2021 geht es vor allem um die Rolle von Wissenschaftlerinnen im Kampf gegen covid-19. Viele junge Wissenschaftlerinnen sind an der Entwicklung neuer Programme beteiligt. Mehr und mehr Wissenschaftlerinnen werden sichtbar z.B. Biotec. Immer noch gibt es bei den Nobelpreisen in den Wissenschaften wenige Frauen. 97 % der Nobelpreise in den Wissenschaften gingen an Männer, nur 3 % an Frauen. Zur Erinnerung im 20ten Jahrhundert erhielt Marie Curie als erste Frau zwei Nobelpreise (Physik, Chemie).

• Der Chemie-Nobelpreis 2020 geht an die Französin Emmanuelle Charpentier und die US-Amerikanerin Jennifer Doudna. Sie sind die Entdeckerinnen der Genschere Crispr/Cas9 und revolutionierten damit das Bearbeiten von Genen.

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