Kenia: Armut ist sexistisch. Kein Schulbesuch für menstruierende Mädchen und Frauen. Binden werden gebraucht.

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Tagtäglich werden fast 40.000 Mädchen unter 18 Jahren zwangsverheiratet. In den Entwicklungsländern, LDCs, liegt der Anteil an Mädchen, der eine Sekundarschule besucht, bei nur 26,8 %. In vielen Ländern verdienen erwerbstätige Frauen 30 % weniger als Männer. Dazu kommt, dass Frauen in der Regel keinen Zugang zu Grundbesitz, sicherer Energieversorgung, Technik, Erbschaften und Finanzdienstleistungen haben. 86,2 % der erwerbstätigen Frauen sind prekär beschäftigt.


Armut ist sexistisch auch in der Bildung. Was machen Mädchen in Kenia wie in anderen afrikanischen Staaten ohne Binden? Sie gehen eine Woche im Monat nicht in die Schule, weil sie keine Hygieneartikel haben und z.B. wegen der Flecken auf ihrer Kleidung ausgelacht werden. In den afrikanischen Projekten des Marie-Schlei- Vereins werden wir immer wieder mit diesem Problem konfrontiert. Selbst Bono engagiert sich inzwischen. Die Mütter sind untröstlich, die Töchter schämen sich. Und sie versäumen wichtigen Unterricht. Wer kann da noch von Fortschritten in der Bildung sprechen? In nicht wenigen Entwicklungsländern müssen sich menstruierende Mädchen und Frauen bis heute zurückziehen, damit ihre Unreinheit niemand beflecken kann.
Im westkenianischen Bugoma nehmen Frauen deswegen die Produktion von wiederverwendbaren Binden selbst in die Hand. Die 20 Frauen aus der Frauengruppe Ufanisi sind Kleinbäuerinnen mit durchschnittlich fünf Kindern. Sie produzieren Süßkartoffeln, Mais, Kohl. Zugang zu Familienplanung gibt es nicht. Schulen sind vorhanden. In mehreren Dörfern diskutierten die Frauen und fanden eine Lösung: Sie gründeten ein Frauenprojekt und lernen mit Unterstützung vom Marie-Schlei-Verein, diese Binden selbst zu produzieren und kostengünstig abzugeben. Dolphine ist die engagierte Leiterin und kompetente Schneiderin. Sie hat die Kontakte zu anderen Frauengruppen in Kenia geknüpft, die Binden produzieren, die den Mädchen fehlen. Die Genehmigungen der Kommune und Gesundheitsbehörde liegen vor. Politische Versprechen gab es genug, aber bis heute ist die Versorgung viel zu teuer für die meisten Mädchen. Dabei wäre es einfach, die Bindenversorgung an Schulen zu organisieren.
Der Marie-Schlei-Verein und die Partnerorganisation Ufanisi Women bitten um Unterstützung für einen Neuanfang. Der gemeinnützige Marie-Schlei-Verein unterstützt seit 1984 partnerschaftlich mit Frauenorganisationen in Entwicklungsländern die berufliche Qualifizierung von Frauen, vor allem im informellen Sektor. Mädchen- und Frauenbildung ist Voraussetzung für eine bezahlte Erwerbsarbeit. Und: die Investition in Mädchenbildung,so die UNESCO, fördert Frauenerwerbsarbeit, Wohlstand, Familienplanung und Investitionen in die Schulbildung und Gesundheit der Kinder.
Helfen Sie Helfen, damit Frauen eine Zukunft haben!

Spendenaufruf UFANISI 2017

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